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Diagnose – Ost und West

Verdauungsstörungen

Die TCM versteht den Körper anders als die Schulmedizin. Ich stelle häufig diesen Vergleich auf:

  • Die Schulmedizin betrachtet Krankheit als ein Problem für sich – wie in einer Petrischale mit Testkeimen. Wenn ein Problem entsteht, so ist das entweder ein Problem, dass ein „Eindringling“ ausgelöst hat oder es ist etwas „kaputt gegangen“. Das wird gelöst, in dem der „Eindringling“ (der Keim) abgetötet wird oder im anderen Fall die Struktur repariert wird.
  • Die TCM fokussiert mehr auf Gesundheit UND Krankheit innerhalb des Körpers als Ganzes – so wie ein*e Gärtner*in den Garten als GANZES betrachtet: „Hm, das ist interessant. Warum ist diese Ecke des Gartens so trocken und dieser andere Teil des Gartens relativ feucht?“

    Wenn hier ein Problem auftritt, verstehen wir das in der TCM als eine Disharmonie in der Beziehung zwischen Mensch und Universum oder innerhalb des Körpers, innerhalb eines Organs oder in der Beziehung zwischen den Funktionen unterschiedlicher Organe. Wir fragen uns, wie wir das verbessern können – entweder indem wir die Harmonie unterstützen oder indem wir die Kraft des eigenen Körpers fördern oder wieder ins Gleichgewicht bringen.
Nancy Legato Heilpraktikerin für TCM in Nürnberg

Auf der anderen Seite betrachten wir bei einer Diagnose auch die Organe und die Substanzen des Körpers. Die Substanzen sind Qi (Energie, um alle Funktionen zu erledigen), Blut, Körperflüssugkeiten, Jing („Essenz“ oder Eigenschaften und Tendenzen, die wir von unseren biologischen Vorfahren erben), Yin und Yang. Die Organe hören sich an wie schulmedizinische Organe: Leber, Gallenblase, Milz/Pankreas, Magen, usw. Aber die TCM betrachtet ein Organ einfach als seine energetischen und körperlichen Funktionen, die manchmal ähnlich sind wie in der Schulmedizin, und manchmal ganz anders. Wenn die TCM z.B. von der Leber spricht, spricht sie von einem Organ, das eine Beziehung zur Zeit und Energie des Frühlings hat: Wie eine Pflanze, die durch den Erdboden bricht, um nach oben und außen zu wachsen. Eine gesunde Leber nach TCM hilft, alle Funktionen des Körpers regelmäßig und mit Gelassenheit durchzuführen, – so wie sich eine gesunde Pflanze im Frühling durch den Erdboden drückt und dann mit einem „Ahhh…“ ausatmet und loslässt. Das führt zu regelmäßiger und effektiver Verdauung, regelmäßiger monatlicher Blutung und ausgegelichenen Emotionen, usw. Eine Leber mit eingeschränkten Funktionen schränkt alle andere Funktionen des Körpers ein: Stress führt zu Gluckern im Magen oder Durchfall, unregelmäßiger monatlicher Menstruation, oder reaktive Emotionen und Reizbarkeit. In der TCM heißt die Diagnose „Leber Qi Stau“ und ggf. mit „Milz Qi Mangel“ oder „Leber Blut Mangel“ oder „Blut Stase.“

Therapien der TCM in Nürnberg

Hat die Schulmedizin eine bestimmte Diagnose gestellt, heißt das nicht immer, dass die TCM ebenso eine bestimmte Diagnose stellt. Manche Menschen haben z.B. eine „Erkältung“ mit Halsschmerzen, Durst und Fieber bzw. Fiebergefühl während andere Menschen eine „Erkältung“ mit Nackenverspannungen, keinen Durst und eher einem Kältegefühl erleben. Warum ist das so? In der TCM sehen wir das als wichtige Unterschiede nicht nur in Bezug auf die Erkrankung sondern auch in Bezug auf die Konstitution der Patient*innen und wir finden, dass unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Behandlungen benötigen, auch wenn sie ähnliche Krankheiten haben.

Und wie kommen wir zu einer TCM-Diagnose? Das werden Sie im Laufe eines Gesprächs erleben:

  • Anamnese: Jeder Termin beginnt mit Fragen und Antworten. Ich möchte damit besser verstehen, wie Sie in den aktuellen Zustand gekommen sind. Was macht es besser? Was macht es schlechter? Was für andere Probleme erleben Sie, die eine Rolle spielen könnten?
  • Zungendiagnose: Die Zunge ist, wie viele andere Körperteile, ein Spiegel des ganzen Körpers. Sie zeigt uns, ob das Qi, Blut, Körperflüssigkeiten, Yin and Yang im Körper im Ganzen und in bestimmten Organen eine optimal Menge und Qualität haben und in Bewegung sind. Schauen Sie einfach mal Ihre eigene Zunge an: Wie frisch sieht sie aus? Ist der Belag zu dünn oder zu dick? Wie sieht Ihre Zunge aus, wenn Sie müde sind, oder wenn es Ihrem Magen nicht so gut geht? Es heißt nicht umsonst: „Die Zunge spricht Bände…“
  • Pulsdiagnose: Wie in der Schulmedizin tasten wir den Puls ab. In der TCM tasten wir den Puls allerdings ein bisschen genauer ab. Es gibt nicht nur eine sondern drei unterschiedliche Positionen an beiden Handgelenken abzutasten – jede Position spiegelt die Funktionen und Kraft von einem bestimmten Organsystem wider. Interessanterweise gibt es tatsächlich mehrere Sichtweisen zum Puls sowohl in der TCM als auch in anderer asiatischen Medizingebieten. Ich hatte das Glück nicht nur TCM-Pulsdiagnose zu lernen, sondern auch die der Tibetischen Medizin mit einem Therapeuten/Lehrer, der in der San Francisco Bay Area dafür sehr bekannt ist – Robert Levine. Diese Erfahrung brachte mir viele Erkenntnisse über mögliche Pulse und die entsprechenden Diagnosen sowie eine gewisse Flexibilität für das Verstehen der Nuancen, die ich in einem Puls wahrnehmen kann.
  • Abdomendiagnose: Den Bauch abzutasten, ist eine Fertigkeit, die in China weniger studiert wurde, auf Grund körperlicher Tabus. In Japan jedoch wurde sie sehr wichtig, als die Therapeut*innen dort die TCM angewandt und auf ihre eigenen Art und Weise weiter entwickelt haben. Der Bauch, wie der Puls, ist ein weiterer Spiegel für den ganzen Körper, und japanische Therapeut*innen haben das „Bauchabtasten“ insbesondere für das Verschreiben von Kräuterrezepturen verfeinert. In den letzten Jahren habe ich meine Studien in diese Richtung ergänzt.

Mit all diesen Informationen erstelle ich eine Diagnose und einen Behandlungsplan nach chinesischer Medizin.

Kommende Beiträge

Die folgende Themen werden in einem kommenden Blogbeitrag behandelt. Bis dahin lade ich Sie ein, über andere in der TCM behandelte Themen zu lesen oder zu sehen, was in meinem Blog sonst noch besprochen wurde.

  • Autoimmun
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS)
  • Diagnose – Ost und West
  • Haut
  • Unterstützung während und nach Strahlen- bzw. Chemotherapie
  • Menstruation
  • Migräne
  • Psychische und Seelische Beschwerden
  • Schmerzen
  • Stress und Burnout
  • Urogenital
  • Verdauung

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Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin:

Wie die meisten Naturheilverfahren wird die Traditionelle Chinesische Medizin in ihren verschiedenen Therapieformen von der Schulmedizin nicht anerkannt. Sie gehört nicht zum allgemeinen medizinischen Standard. Wissenschaftliche Beweise seien noch nicht ausreichend erbracht worden und die Wirksamkeit ist nicht hinreichend gesichert und anerkannt.

Der/Die Patient*in wird darauf hingewiesen, dass die Behandlung des Heilpraktikers / der Heilpraktikerin eine ärztliche Diagnose bzw. Therapie nicht vollständig ersetzt. Ihr Arzt / Ihre Ärztin sollte Ihr *e erste*r Ansprechpartner*in sein, um neue oder wiederkehrende Symptome zu beurteilen. Dies gilt auch dann, wenn dem Heilpraktiker / der Heilpraktikerin aufgrund eines ärztlichen Tätigkeitsverbotes eine Behandlung nicht möglich ist.

Diese Website enthält allgemeine Informationen zu Erkrankungen und Behandlungen. Die Informationen stellen keine Beratung dar und sollten nicht als solche behandelt werden. Sie dürfen sich nicht auf diese Informationen als Alternative zur medizinischen Beratung Ihres Arztes / Ihrer Ärztin verlassen. Wenn Sie spezielle Fragen zu einem medizinischen Thema haben, sollten Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin konsultieren.

Wenn Sie glauben, an einer Krankheit zu leiden, sollten Sie sofort einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen. Sie sollten niemals die Suche nach ärztlicher Beratung verzögern, ärztliche Beratung missachten oder eine medizinische Behandlung aufgrund von Informationen auf dieser Website abbrechen.